Die Dokumentation im Anschluss an einen Feuerwehreinsatz wird von den Einsatz-leitern häufig als lästige Pflicht angesehen. Aufgrund der Komplexität des Systems „Feuerwehr“ können die Grundlagen zur strategischen Planung des abwehrenden Brandschutzes jedoch allein durch retrospektive Analysen des Einsatzgeschehens verbessert werden. Die Einsatzdokumentation ist daher nicht nur rechtlich notwendig, sondern kann auch als umfangreiche Datenquelle für die zukünftige Planung dienen. Die erstellten Statistiken und Analysen können dabei nicht nur durch die örtliche Feuerwehr selbst genutzt werden, sondern auch Möglichkeiten für Forschungsein-richtungen eröffnen.
Aufgrund der verschiedenen Organisationsstrukturen der Feuerwehren, aber auch unterschiedlicher (informationstechnischer) Systeme der Datenverarbeitung zur Ein-satzführung und -dokumentation erscheint es nicht als sinnvoll, kurzfristig ein in Bezug auf Inhalt, Form und Verarbeitung vollständig vereinheitlichtes System anzustre-ben. Vielmehr soll eine allgemeine Entwicklung in diese Richtung angestoßen wer-den.
Deshalb werden in der vorliegenden TIBRO-Information Anforderungen und Denkanstöße vorgestellt, die bei der Einrichtung eines Systems zur Einsatzdokumentation und des Berichtswesens einer Feuerwehr sinnvoll erscheinen und in der Planung sowie der Implementierung Beachtung finden sollten. Sie beruhen auf Erkenntnissen aus der systematischen Analyse zahlreicher Einsatzberichte verschiedener deutscher Feuerwehren.