Historie
Ursprünge in US-Norm
Die Ursprünge des „Safety Officer“ bei US-amerikanischen Feuerwehren lassen sich bis zum Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts zurückverfolgen, als bei Bränden gesondertes Personal abgestellt wurde, das die Einsatzkräfte vor einstürzenden Wänden und ähnlichen Gefahren durch Signalhörner warnen sollte.
In der heutigen Form wurde der Safety Officer erstmals 1977 in der NFPA-Norm 1501 „Standard for Fire Department Safety Officer“ (heute NFPA 1521) beschrieben. Seitdem wird diese Norm regelmäßig überarbeitet, was zum aktuellsten Stand der NFPA 1521, Edition 2015, führte. Neben der NFPA 1521 enthält auch die NFPA 1561 „Standard on Emergency Services Incident Management System” Festlegungen für den Aufgabenbereich des Safety Officer.
Internationale Verbreitung
Inzwischen ist die Funktion auch international außerhalb der USA etabliert, u.a. in Kanada, UK, Australien, Neuseeland, Frankreich, Schweiz, Teilen Österreichs und einzelnen Städten, z.B. Budapest. Erste Feuerwehren in Deutschland (Werkfeuerwehren, Freiwillige Feuerwehren und Berufsfeuerwehren) setzen die Funktion bereits ein.
Entwicklung des SiAss in Deutschland
Im Jahr 2009 wurde das Konzept des Safety Officer im Rahmen einer Bachelor-Thesis¹ an der Bergischen Universität, Lehrstuhl Methoden der Sicherheitstechnik/Unfallforschung, auf die Anwendbarkeit in Deutschland geprüft und eine auf deutsche Verhältnisse angepasste Konzeption entwickelt. Im darauf folgenden Jahr wurde das Konzept der breiten deutschen Fachöffentlichkeit in Form eines Fachartikels sowie zweier Vorträge auf nationalen Fachtagungen vorgestellt².
Seit 2012 werden in Zusammenarbeit mit verschiedenen Trainingsanbietern, u.a. Atemschutzunfaelle.eu, Tagesseminare durchgeführt, in denen die Teilnehmer zum Sicherheitsassistenten ausgebildet werden (Modul 1).
Das Manuskript der Bachelor-Thesis wurde nach einigen redaktionellen Anpassungen und Fortschreibungen 2014 als sog. „Wuppertaler Bericht“ veröffentlicht³. Im folgenden Jahr wurde in Form eines weiteren Fachartikels⁴ der Sachstand fünf Jahre nach der ersten Publikation zusammengefasst und das Thema erneut in die Fachdiskussion eingeführt.
Neben dem Modul 1 werden seit 2016 auch Schulungen zur Fortbildung von Sicherheitsassistenten angeboten (Modul 2).
Fußnoten
¹Ridder, A.: Ein neuer Baustein eines umfassenden Sicherheitsmanagements bei der Feuerwehr: Der Sicherheitsassistent. Bachelor-Thesis. Bergische Universität Wuppertal. Wuppertal, 2009
²Ridder, A.: Die Funktion „Safety Officer“ bzw. „Sicherheitsassistent“. In: BrandSchutz Deutsche Feuerwehr-Zeitung 08/2010, S. 646 – 651
²Ridder, A.: Ein neuer Baustein eines umfassenden Sicherheitsmanagements bei der Feuerwehr – Der Sicherheitsassistent: II. Brennpunkt, Bergische Universität Wuppertal: „Feuerwehr und Arbeitsschutz – Notwendigkeit oder Unmöglichkeit?“; 14.04.2010
²Ridder, A. Ein neuer Baustein eines umfassenden Sicherheitsmanagements bei der Feuerwehr – Der Sicherheitsassistent. Jahresfachtagung der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes. Berlin: 31.05.2011
³Ridder, A.: Der Sicherheitsassistent als Baustein eines umfassenden Sicherheitsmanagements bei der Feuerwehr. Reihe Wuppertaler Berichte zur Sicherheitstechnik und zum Brand- und Explosionsschutz, Band 10. Hölemann, Schneider, Barth (Hrsg.). VdS-Verlag. Köln, 2014
⁴Ridder, A.: Warten auf den Durchbruch. Fünf Jahre Sicherheitsassistent in Deutschland. In: Feuerwehr-Magazin 1/2016, 24-27